Die Naturheilmittel und deren Anwendungen
Einen zentralen Stellenwert nimmt heute in der Medizin unter anderem die Behandlung von Tumorerkrankungen ein. In der Anthroposophischen Medizin werden hierzu an erster Stelle Mistelpräparate eingesetzt. Ihre Herstellung und Anwendung basieren auf Erkenntnissen und Angaben von R. Steiner (1861-1925).
Die Mistel wächst auf verschiedenen Bäumen (Eiche, Apfelbaum, Kiefer etc.). Die aus ihr in einem komplizierten und aufwendigen Verfahren hergestellten Präparate unterscheiden sich, je nach Wirtsbaum, in ihrer Zusammensetzung und Stärke/Potenz.
Das Präparat wird üblicherweise subkutan injiziert, meist zwei- bis dreimal wöchentlich, kann aber auch seltener oder häufiger angewandt werden.
Entscheidend hierfür ist der jeweilige Ausgangsbefund (Art des Tumors, Lokalisation, Ausdehnung). Dieser ist auch für die Dauer der Behandlung, die möglichst frühzeitig, z.B. präoperativ, beginnen und in wechselnder Intensität über einen unterschiedlich langen Zeitraum (oft Jahre) durchgeführt werden sollte.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden - je nach Hersteller - verschiedene Präparate (Iscador, Iscucin, Helixor, Abnovaviscum und Viscum Schwenk)
entwickelt.
Ihre Wirksamkeit ist erwiesen und in zahlreichen Studien dokumentiert.(www.mistel-therapie.de)
[ -> C. Grah: Immunmodulatorische Wirkung von Misteltherapie (Viscum album L. Extrakten) beim Lungenkarzinom ]
[ -> Dr. Tröger: Viscum album [L.] extrahieren Therapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Pankreaskarzinom ]
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten für diese Präparate überwiegend nur in einem fortgeschrittenen Tumorstadium (Palliativstadium). Sinnvoll ist es, eine entsprechende Therapie in einem möglichst frühen Krankheitsstadium einzuleiten und nach Möglichkeit während des gesamten Krankheits- und Heilungsverlaufs, auch parallel zu einer Bestrahlungs- oder Chemotherapie, durchzuführen.
Naturheilmittel haben eine jahrhundertealte Tradition und haben nach wie vor an Aktualität nichts eingebüßt. Sie finden heute ihre Anwendung u.a. in der Anthroposophischen Medizin, der Homöopathie und der Phytotherapie.
Alle drei Therapierichtungen sind vom Gesetzgeber in der Gesetzgebung von 1976 als gleichberechtigt neben der Schulmedizin anerkannt.
Die Substanzen, die insbesondere in der Anthroposophischen Medizin zur Heilmittelherstellung verwendete werden, stammen aus dem Mineral-, Pflanzen- und Tierreich.